Foto Serie Petgeschichten
Auflage 12 Exemplare
Fotoabzug (Lambda®) zwischen
Acrylglas und Aluverbundplatte
55 cm x 39 cm
Photo series Petstories
Edition of 12
Lambda® Photoprint mounted between
acrylic glass and alu-dibond
55 cm x 39 cm
Mit den Petsgeschichten fordert uns der Künstler heraus. Jeder der sich mit den Lebensmittelprodukten versorgt kennt das Pet als ein Verpackungsmittel für Frischwaren. Dass dies sein Bild hat, gelingt nicht vielen zu erkennen. Für Daniel Lahaii hat das Pet sehr wohl sein Bild. Und es verweist auf das Produkt, für das es eine Schale war, dem es einen Halt bot, einen Boden stellte. Spuren der Produkte haben sich im Pet bisweilen erhalten, meist in Form von farbigen Flüssigkeitsresten. Das Pet ist ein körperhaftes System der Verpackungsindustrie. Es ist das letzte Behältnis des Produkts, bevor dieses zubereitet und verspeist wird.

Beschäftigen wir uns mit der Sehweise des Künstlers. Er sieht in den Petschalen die Struktur, den Rhythmus und die Farbigkeit, das Material und seine Beschaffenheit. Das Diffuse, Glasige oder Milchige, die Überbleibsel (Watte- und Folienstücke) das Amorphe und das Strukturierte - das Muster. Wenn erst mal eine photographische Sicherstellung erzielt worden ist, dann springt uns das Bildhafte plötzlich entgegen. Bisweilen dergestalt, dass wir das Bild nicht mit dem Pet, den es ja darstellt in Verbindung bringen. Daniel Lahaii verwandelt die profane Verpackung zu einem Bild, das den ästhetischen Kriterien der modemen Bildgestalten entspricht. Er schafft seine Bilder in die Kunstszene und verlangt, an sie die gleichen Kriterien anzulegen wie an die moderne Kunst allgemein. Eine Situation, die sich für diesen Disput bestens eignet ist die Baseler Kunstmesse. Hier treffen avantgardistische Neuerungen und klassische Moderne aufeinander und es ist eine Zerreissprobe der Kunst, die sich selbst zu zerfleischen längst zum Programm gemacht hat.

Michael Royen